Seit Kurzem gilt für Niederösterreichs Atemschutzgeräteträger ein neues Ausbildungskonzept, das sich in insgesamt sechs Stufen gliedert. Die dritte dieser Ausbildungsstufen beinhaltet die erweiterte Ausbildung für Atemschutzgeräteträger auf Feuerwehrebene und schließt an die Absolvierung des Moduls "Atemschutz", das auf Bezirksebene zu absolvieren ist, an. Wichtige Ausbildungsziele sind eine Vertiefung der Ausbildung auf die in der Feuerwehr vorhandenen Gerätschaften und die angewandten Techniken und Taktiken im Atemschutzeinsatz. Am 6. November absolvierten fast 20 aktive Feuerwehrmitglieder diese Ausbildung in Form eines, aus sieben Stationen bestehenden, Parcours erfolgreich.
Die Schulung am 30. Oktober hatte das Thema "Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen" zum Inhalt. Unser Feuerwehrmitglied Nina Nemec, selbst als Peer für den NÖ Landesfeuerwehrverband tätig, stellte diese "psychologischen Ersthelfer" der Feuerwehren als "Gleiche unter Gleichen" vor, zeigte eindrucksvoll wie die Psyche einer Einsatzkraft durch einen belastenden Einsatz beeinflusst wird, und lud die Schulungsteilnehmer zur Selbstreflexion ein. Auch wenn vermutlich jede Einsatzkraft mit belastenden Einsätzen anders umgeht, zeigte Nina Nemec in ihrem Vortrag auf, wo die Grenze zwischen ganz normaler Stressverarbeitung und Belastungsstörung liegt, und wie einem Feuerwehrmitglied geholfen werden kann, sollte es an einer Belastungsstörung leiden.
Zu einer Fahrzeugbergung wird die FF Karlstetten um etwa 4 Uhr morgens am Sonntag, dem 19. Oktober, durch die Polizei angefordert. Ein junger Lenker ist aus unbekanntem Grund von der Straße abgekommen und mit seinem PKW mit einer Straßenlaterne kollidiert. Die Straßenlaterne wird dabei aus ihrem Fundament gerissen, die Stromleitung liegt frei. Die Feuerwehr öffnet mit dem hydraulischen Spreizer den Laternenpfahl soweit, dass die Stromleitung aus dem Pfahl entfernt werden und gesichert werden kann. Mit der Seilwinde des TLF wird anschließend der schwer beschädigte PKW von der Fahrbahn gezogen.
Telefonisch erfolgt früh morgens am Samstag, dem 18. Oktober, die Alarmierung der FF Karlstetten zu einem technischen Einsatz auf eine Baustelle bei der Volksschule. Mehrere zur Abdeckung von Künetten für den Bau der Fernwärmeleitung platzierte Stahlplatten sind durch den darüber rollenden Verkehr gefährlich verrutscht und bilden so bereits eine Falle für einspurige Fahrzeuge. Den angerückten Einsatzrkäften der FF Karlstetten gelingt es unter Verwendung von Brecheisen, Handwerkzeugen und Muskelkraft die verrutschten Stahlplatten rasch wieder in eine sichere Position zu bewegen.
Es ist 19:30 Uhr am Donnerstag, dem 16. Oktober, als der Unterabschnitt 3 über Funk zu einem Wohnhausbrand nach Karlstetten alarmiert wird, bei dem drei Kinder im brennenden Gebäude vermisst sind - die Einsatzübung nimmt ihren Lauf.
Zuerst trifft Pumpe Hausenbach am Ort des Geschehens ein. Der aufgeregte Vater der Kinder empfängt die Einsatzkräfte und fleht die ersteintreffenden Einsatzkräfte an, doch endlich seine Kinder aus dem ersten Obergeschoß zu retten. Schnell wird eine Schiebeleiter in Stellung gebracht und die zwei am Balkon stehenden winkenden Kinder über den geschaffenen Fluchtweg über die Leiter gerettet. Nun trifft das Karlstettner Kommandofahrzeug ein, der Einsatzleiter FT Dominik Macher übernimmt die Koordination der weiteren Maßnahmen.
Am 3. Oktober war es nach zweimonatiger Vorbereitung soweit: zwei Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Karlstetten legten erfolgreich die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Stufe 1 am Schlossplatz in Karlstetten ab. Vier Prüfer der FF Eichgraben waren dazu nach Karlstetten gekommen, und konnten durch eine solide Arbeit der Karlstettner von deren Leistung überzeugt werden. Bürgermeister Mag. Anton Fischer und Feuerwehrkurat Mag. Josef Piwowarski waren unter den interessierten Zuschauern und gratulierten im Anschluss den Feuerwehrmitgliedern zu der hervorragenden Darbietung ihres feuerwehrfachlichen Ausbildungsstands.
Die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz umfasst eine Wissensstandüberprüfung in Geräte- und Schadstofflehre, Erste Hilfe und Knotenkunde und einen simulierten Löschangriff unter umluftunabhängigen Atemschutz in einer Sollzeit zwischen sechs und zehn Minuten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die taktisch richtige Vorgangsweise gelegt, wodurch ein hoher Grad an Realismus erreicht wird.
Gestern war das Thema der wöchentlichen Übung: die Einbaupumpe des Tanklöschfahrzeugs.
Dabei wurde den Maschinisten und den weiteren Interessenten erklärt, wie die Einbaupumpe des TLF genau funktioniert und wie sie zu bedienen ist. Der große Schwerpunkt bestand jedoch darin, Szenarios durchzugehen, die während eines Einsatzes auftauchen können: Was kann man machen, wenn kein Wasser in die Pumpe oder in den Tank kommt, durch eventuelle technische oder pneumatische Probleme? Wie kann man die Pumpe im Notbetrieb bedienen, damit man Wasser transportieren kann und somit ein Brand gelöscht werden kann? Nach der Theorie wurden diese Szenarios auch in der Praxis geübt.
Die Übung am 25. September stand ganz im Zeichen von Maßnahmen nach Forstunfällen. Nach einer Wiederholung der wichtigsten Regeln im Umgang mit einer Motorkettensäge mussten die Teilnehmer mit unterschiedlichsten Hilfsmitteln einen ungesicherten Holzstapel sichern und anschließend einen Person, die unter mehreren Baumstämmen eingeklemmt war, unter Einsatz von Hebekissen retten. Aufgrund der Lage der Marktgemeinde Karlstetten am Rande des Dunkelsteinerwalds muss seitens der Feuerwehr stets mit einem derartigen Szenario gerechnet werden. Die Feuerwehr Karlstetten ist auch dank dieser Übung bestens für solche Szenarien gerüstet.