Als Abschluss für das Übungs-Halbjahr gibt es immer ein größeres Szenario zu bewältigen. Am 27. November wurden unsere Kameraden zur Fa. Gerstenmayer zu einer "Person in Notlage" gerufen.
Dem Einsatzleiter bot sich jedoch folgendes Bild: Bei Holzarbeiten war ein Lader beladen mit einem Bund Holz gekippt. Das Holz ist abgerutscht und hat eine Person darunter begraben. Der Fahrer des Laders dürfte sich dabei den Kopf gestoßen haben und war bewusstlos. Der durch das Kippen des Fahrzeuges ausgeflossene Dieseltreibstoff entzündete sich und führte zu einer Rauchentwicklung.
Die zahlreichen Besucher der Übung hatten somit alle Hände voll zu tun. Das Fahrzeug wurde gesichert, damit es nicht mehr kippen konnte. Die Person unter dem Holz wurde betreut und mittels Hebekissen befreit. Der Fahrer konnte durch das Spineboard und dem zuvor angelegten Stifneck schonend aus dem Fahrzeug gerettet werden.
Ziel der Übung war es, die Themen der Übungen aus dem letzten Halbjahr zu wiederholen und das gelernte anzuwenden.
Nachdem wieder alle Geräte versorgt waren, gab es noch einen gemütlichen Abschluss mit einer Jause, bei der die Übung noch einmal besprochen wurde.
Zahlreiche Feuerwehrmitglieder nutzten den Ausbildungsabend am 13. November, um ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Geübt wurden dabei die wichtigsten lebensrettenden Sofortmaßnahmen wie die richtige Lagerung, die Helmabnahme, die Rettung aus der Gefahrenzohne, der Notfall-Check, die stabile Seitenlagerung und die Herz-Lungen-Wiederbelebung inklusive Laien-Defibrillator. Im Anschluss an die kurzweilige Ausbildungsveranstaltung lud Erste-Hilfe-Trainerin und "Geburtstagskind" Evelyn Hofbauer alle teilnehmenden Feuerwehrmitglieder zu einer gemeinsamen Jause ein. Herzlichen Dank dafür!
Seit Kurzem gilt für Niederösterreichs Atemschutzgeräteträger ein neues Ausbildungskonzept, das sich in insgesamt sechs Stufen gliedert. Die dritte dieser Ausbildungsstufen beinhaltet die erweiterte Ausbildung für Atemschutzgeräteträger auf Feuerwehrebene und schließt an die Absolvierung des Moduls "Atemschutz", das auf Bezirksebene zu absolvieren ist, an. Wichtige Ausbildungsziele sind eine Vertiefung der Ausbildung auf die in der Feuerwehr vorhandenen Gerätschaften und die angewandten Techniken und Taktiken im Atemschutzeinsatz. Am 6. November absolvierten fast 20 aktive Feuerwehrmitglieder diese Ausbildung in Form eines, aus sieben Stationen bestehenden, Parcours erfolgreich.
Die Schulung am 30. Oktober hatte das Thema "Stressverarbeitung nach belastenden Einsätzen" zum Inhalt. Unser Feuerwehrmitglied Nina Nemec, selbst als Peer für den NÖ Landesfeuerwehrverband tätig, stellte diese "psychologischen Ersthelfer" der Feuerwehren als "Gleiche unter Gleichen" vor, zeigte eindrucksvoll wie die Psyche einer Einsatzkraft durch einen belastenden Einsatz beeinflusst wird, und lud die Schulungsteilnehmer zur Selbstreflexion ein. Auch wenn vermutlich jede Einsatzkraft mit belastenden Einsätzen anders umgeht, zeigte Nina Nemec in ihrem Vortrag auf, wo die Grenze zwischen ganz normaler Stressverarbeitung und Belastungsstörung liegt, und wie einem Feuerwehrmitglied geholfen werden kann, sollte es an einer Belastungsstörung leiden.
Zu einer Fahrzeugbergung wird die FF Karlstetten um etwa 4 Uhr morgens am Sonntag, dem 19. Oktober, durch die Polizei angefordert. Ein junger Lenker ist aus unbekanntem Grund von der Straße abgekommen und mit seinem PKW mit einer Straßenlaterne kollidiert. Die Straßenlaterne wird dabei aus ihrem Fundament gerissen, die Stromleitung liegt frei. Die Feuerwehr öffnet mit dem hydraulischen Spreizer den Laternenpfahl soweit, dass die Stromleitung aus dem Pfahl entfernt werden und gesichert werden kann. Mit der Seilwinde des TLF wird anschließend der schwer beschädigte PKW von der Fahrbahn gezogen.
Telefonisch erfolgt früh morgens am Samstag, dem 18. Oktober, die Alarmierung der FF Karlstetten zu einem technischen Einsatz auf eine Baustelle bei der Volksschule. Mehrere zur Abdeckung von Künetten für den Bau der Fernwärmeleitung platzierte Stahlplatten sind durch den darüber rollenden Verkehr gefährlich verrutscht und bilden so bereits eine Falle für einspurige Fahrzeuge. Den angerückten Einsatzrkäften der FF Karlstetten gelingt es unter Verwendung von Brecheisen, Handwerkzeugen und Muskelkraft die verrutschten Stahlplatten rasch wieder in eine sichere Position zu bewegen.
Es ist 19:30 Uhr am Donnerstag, dem 16. Oktober, als der Unterabschnitt 3 über Funk zu einem Wohnhausbrand nach Karlstetten alarmiert wird, bei dem drei Kinder im brennenden Gebäude vermisst sind - die Einsatzübung nimmt ihren Lauf.
Zuerst trifft Pumpe Hausenbach am Ort des Geschehens ein. Der aufgeregte Vater der Kinder empfängt die Einsatzkräfte und fleht die ersteintreffenden Einsatzkräfte an, doch endlich seine Kinder aus dem ersten Obergeschoß zu retten. Schnell wird eine Schiebeleiter in Stellung gebracht und die zwei am Balkon stehenden winkenden Kinder über den geschaffenen Fluchtweg über die Leiter gerettet. Nun trifft das Karlstettner Kommandofahrzeug ein, der Einsatzleiter FT Dominik Macher übernimmt die Koordination der weiteren Maßnahmen.
Am 3. Oktober war es nach zweimonatiger Vorbereitung soweit: zwei Gruppen der Freiwilligen Feuerwehr Karlstetten legten erfolgreich die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz in Stufe 1 am Schlossplatz in Karlstetten ab. Vier Prüfer der FF Eichgraben waren dazu nach Karlstetten gekommen, und konnten durch eine solide Arbeit der Karlstettner von deren Leistung überzeugt werden. Bürgermeister Mag. Anton Fischer und Feuerwehrkurat Mag. Josef Piwowarski waren unter den interessierten Zuschauern und gratulierten im Anschluss den Feuerwehrmitgliedern zu der hervorragenden Darbietung ihres feuerwehrfachlichen Ausbildungsstands.
Die Ausbildungsprüfung Löscheinsatz umfasst eine Wissensstandüberprüfung in Geräte- und Schadstofflehre, Erste Hilfe und Knotenkunde und einen simulierten Löschangriff unter umluftunabhängigen Atemschutz in einer Sollzeit zwischen sechs und zehn Minuten. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die taktisch richtige Vorgangsweise gelegt, wodurch ein hoher Grad an Realismus erreicht wird.